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Die andere Seite der Frage ist etwas schwieriger zu umreißen. David Bonettis hervorragender Artikel ist knapp gehalten und umfasst weniger als 1.000 Wörter. Die Biografie von Stanley Olson ist ebenso fesselnd, wenn auch bedächtig und entwickelt sich langsam über 300 Seiten, was sie komplexer macht und es schwierig macht, sie neben die von Bonetti zu stellen.

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Die Schlussfolgerung von Olsons Argumentation findet sich in einer Fußnote auf Seite 199, Olson schreibt:

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1) Die Familie Sargent, mit Ausnahme von Violet in geringerem Maße, war durchweg unabhängig. Ihre nomadische Ernährung und Lebensweise vorausgesetzt, wechselten sie die Großstädte, um ihren Kleiderschrank für eine bestimmte Zeit des Jahres zu modifizieren. Aus diesem Grund konnten sie sich auf niemanden verlassen, der für sie da war (sie selbst würden in ein paar Monaten nicht mehr da sein). Infolgedessen war der Familienverband die einzige Quelle für emotionale und psychologische Unterstützung.

2) Johns Persönlichkeit war eine eigentümliche und zufällige Mischung aus Schüchternheit und einem ausgeprägten Sinn für das, was er zu sein schien. Dies verlieh ihm die Introvertiertheit, die es ihm ermöglichte, die Welt um ihn herum zu beobachten (was seiner Kunst zugute kam), und eine Überheblichkeit, die ihn trotz aller Einwände nicht aufgeben ließ. Für diejenigen, die ihn nicht kannten, konnte er unnahbar und distanziert wirken.

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3) Aufgrund seiner Erziehung konnte David fließend Deutsch, Italienisch, Spanisch, Englisch und in geringerem Maße auch Deutsch sprechen. Obwohl sein Charakter abgehoben und ängstlich zu sein schien, wurde er von denen, die ihn kannten, als liebenswert, witzig (ein scharfer, trockener Witz) und erstaunlich großzügig eingeschätzt, und er war fast überall beliebt (sogar bei denen, die seine Kunst hassten), aber er gehörte nie ganz dazu. Selbst für andere im Ausland lebende Amerikaner schien er in Europa heimisch zu sein, da er wirklich so wenig über Amerika wusste (er war nie dort aufgewachsen). Das machte ihn zu einem Außenseiter. Er bewegte sich mühelos zwischen den Kulturen, obwohl er ein Usaner war - eine Identität, an der er so eifersüchtig festhielt.

4) Seine Mutter hatte einen großen Einfluss auf ihn. Im Gegensatz zu seinem Vater, der seine Karriere und seine persönlichen Leidenschaften für die Liebe seines Lebens aufgegeben hatte, konnte John es sich nicht leisten, nachzugeben, wenn er seine Bestimmung erfüllen wollte - wie sein Vater war Bob kaum ein psychologischer Schwächling gewesen, aber ich glaube nicht, dass man den Einfluss seiner Mutter abtun kann. Ich habe gehört, dass die Kunst ein Bemühen um den eigenen Willen ist. Mrs. Sargent war in Olsons Augen ziemlich selbstsüchtig, und Emily verbrachte ihre Jugend als Krankenschwester, was der Grund für das Nomadendasein ihrer Mutter zu sein schien (der Verlust von drei ihrer Kinder durch Krankheit und schlechte Gesundheit hat ihrer Hypochondrie sicherlich nicht geholfen). Emily (seine andere Schwester) und John haben nie geheiratet. Mrs. Sargent schien sehr verärgert darüber zu sein, dass Violet (Johns jüngste Schwester) mit Ormond verheiratet war, und obwohl es "Gründe" dafür gegeben haben mag, dass sie daran zweifelte, dass er ein guter Ehemann war, vermute ich, dass Mrs. Sargent über jeden verärgert gewesen wäre. Aber die identifizierte Realität des Unterschieds war, dass, nachdem Sargents Vater verstorben war, seine Mutter Adam als den Kopf der Familie suchte. Wie sein Vater war er ein starkes Individuum, aber er mochte starke Frauen, und im Falle seines Vaters hatte sie den Haushalt im Wesentlichen gerecht geführt. War er ein Muttersöhnchen? Und wenn es im übertragenen Sinne die Mutter ist, die die meisten Männer heiraten wollen, dürfte es schwierig sein, eine so eigenwillige Frau wie Mrs. Sargent zu finden, die gleichzeitig nicht mit seiner Kunst in Konflikt gerät.

5) Nach dem Tod seiner Mutter bleibt Emily allein zurück, ganz und gar, und mit etwas Geld - aber nichts, was über einen bescheidenen Standard hinausgeht. Natürlich unterstützt John sie (er kauft ihr ein Haus in seiner Nähe), und sie werden das emotionale Äquivalent eines Ehepaars - sie unterstützen sich gegenseitig (nichts darüber hinaus). Obwohl sie verschiedene Häuser hatten, aßen sie, wenn sie im Dorf waren, jeden Tag gemeinsam zu Abend, sie übernahm die Aufgaben eines Ehepartners - als Gastgeberin oder Gastgeberin bei Mahlzeiten und Zusammenkünften aufzutreten, erwies sich als sein personifiziertes Selbstbewusstsein und sie kam gewöhnlich mit ihm.

Es ist wahr, dass John mit Homosexuellen und verschlossenen Männern wie Henry James verkehrte, aber er verkehrte mit einer ganzen Reihe von Menschen. Er zeigte unzählige Juden in einer Zeit des zunehmenden Antisemitismus, aber er war kein Jude - die Wertheimers, die Meyers, die Sassoons, die Pulitzers und die Rothchilds waren allesamt jüdische Gönner. Er bewegte sich frei, offen und bequem zwischen den Ländern, zwischen den Kulturen, zwischen den Völkern. Die Wertheimers waren sehr gute Freunde von John. Weitere Informationen über Brünette Badeanzug Pornofotos erhalten Sie auf underer Webseite. Obwohl er Amerikaner war, diente er wie ein Einwohner der Gemeinde und war der nationalen Politik gegenüber völlig gleichgültig. (Einige Leute, im Führer zur Wertheimer Anzeige diese Jahreszeit, schließen vielleicht für wahrscheinliches jüdisches musikalisches Vermächtnis für Verpflichtung erschienen. Er hat außerdem Straßenkinder beschichtet. Er hing herum und malte Gruppen von Männern und Frauen, die in der "höflichen Gesellschaft" nicht "sozial akzeptiert" waren. Er liebte die Kultur und verkehrte mit spanischen Zigeunern, die seit Jahrhunderten verfolgt wurden, aber er war kein Zigeuner. Und einige Zigeuner haben darauf bestanden, dass der Künstler von El Jaleo ein Zigeuner gewesen sein muss). Er bürstete die Wohlhabenden und Beliebten. Er schien die Menschen so zu akzeptieren, wie sie waren, und sie nicht zu verurteilen.

Hey, wir könnten vielleicht etwas von Sargent lernen... Aber ich komme vom Thema ab.

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Bonetti hat kein ganz ausgewogenes Bild vermittelt. Viele von ihnen verbrachten lange Zeit mit ihm, wie Abbey in Morgan Hall, als Sargent bei ihm wohnte und an den Wandgemälden der Boston Library arbeitete, und de Glehn und seine Frau auf seinen vielen Reisen mit Sargent. Und sie scheinen auch nicht damit aufzuhören, alles höflich anzusprechen, denn viele spekulieren privat untereinander (mit einiger Frustration) darüber, wen er vielleicht irgendwann heiraten wird oder nicht. Sicher, der "verschlossene Schwule" Henry James war sein Freund, ebenso Paul Helleu (sein engster Freund), ebenso Edwin Austin Abbey, Francis Davis Millet, Frederick Barnard, Wilfrid de Glehn und eine ganze Reihe anderer heterosexueller Freunde. Es wurde nichts gefunden, was auf eine homosexuelle oder heterosexuelle Beziehung zu irgendjemandem hinweisen würde.

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Auch die "mehr als 20-jährige Beziehung" zu seinem Kammerdiener Nicola d'Inverno ist nicht wirklich so "undefiniert" - nur seine Stellenbeschreibung war etwas vage. Keiner seiner Kumpel bemerkte etwas Ungewöhnliches an ihm, und angesichts des schieren Gewichts der Ausrüstung, die sie mit sich herumschleppten, war er recht nützlich (Nebenbei bemerkt entließ Sargent ihn, als d'Inverno in einem Hotel in Amerika in einen Streit mit einem anderen Diener geriet).

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Sicher, Sargent malte dunkelhäutige italienische Bauern, sexy spanische Soldaten, schwüle Beduinen, nackte afroamerikanische Arbeiter beim Schwimmen, aber er kolorierte auch intensive Fem fatales, exotische Capri-Frauen in üppiger Pracht, atemberaubende Darstellungen köstlicher Weiblichkeit, und immer ... immer starke Frauen auf dem Höhepunkt ihrer Kunst, engagiert im Leben oder in der ruhigen Kraft ihrer Gewissheit.

Im Grunde genommen haben wir nur seine männlichen Aktbilder - und das ist alles, was wir besitzen. Für jedes Indiz, das für eine homosexuelle Tendenz spricht, gibt es ebenso viele Indizien auf der anderen Seite der Skala. Außer den Aktbildern gibt es dort überhaupt nichts.

Zweifelsohne sind die Akte ein starkes Indiz, denn sie sind in der Regel ein starkes Kunstwerk, und Olson misst ihrer schieren Anzahl nicht das richtige Gewicht bei.

Ist das genug?

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Was die Akte betrifft, so wissen wir Folgendes, glaube ich. Ich denke, dass er die meisten von ihnen zwischen 1917 und 1920 malte, als sie aufhörten, oder im Alter zwischen 61 und 64 (nichts für ungut für die älteren Betrachter da draußen, aber das ist kaum der Höhepunkt seiner Sexualität). Es stimmt, dass viele sich nicht direkt auf ein finwill behed Wandgemälde beziehen, aber Sie können jede echte Reihe von nackten Sprache der antiken griechischen Götter in der Kunstgalerie der großen Disziplinen oder Sammlung Wandgemälde, wie die verdrehten nackten männlichen Körper in seiner Hölle der Westwand Lünette entdecken. Seit seiner Studienzeit war die männliche Form in der akademischen Kunst definitiv eine kritische Studie. Die meisten Aktbilder entstanden jedoch kurz nachdem er seinen Auftrag von der Boston Public Library erhalten hatte (Abbeys Brief an Boston). Sie dienten in erster Linie als Studien für die Wandgemälde in der Bibliothek und im Bostoner Museum of Fine Arts (MFA).

Hat er erst in der letzten Phase seines Lebens mit sich selbst ins Reine gekommen? Sollten wir ihn überhaupt als einen unveränderlichen Monolithen betrachten, und ist alles immer in schwarz-weiß zu definieren? Sollte man die Sexualität eines Menschen, der scheinbar nie Sex hatte, als solche bezeichnen? Die ihren Höhepunkt haben und nur 4 Jahre halten? Und nur wie viele werden überhaupt zu Markenzeichen?

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Also was machen wir daraus - sind Sie in tiefster Verleugnung, wenn Sie es nicht sehen?

Dies ist mein Standpunkt (falls Sie es noch nicht herausgefunden haben). Das emotionale Band, das tief im Inneren mitschwingt, kann manchmal so stark und so perfekt abgestimmt sein. Die Leute sehen in Sargent, was sie entdecken wollen. Daran ist nichts Ungewöhnliches. Wenn Sie homosexuell sind, dann möchten Sie glauben, dass die emotionale Reaktion, die Sie beim Anblick seiner Kunst empfinden, die gleiche ist, die Sargent empfunden hat. Und wenn Sie heterosexuell sind, müssen die Gedanken und Gefühle, die Sie durchleben, aus denselben Gründen die diskutierte Begegnung mit dem Sänger sein. Wie könnte es auch anders sein? Es spricht Bände über seine Kunst. Dass es eine Kontroverse über seine Orientierung gibt, obwohl es keine Beweise für irgendetwas gibt, was auch immer (außerhalb seiner Kunst), zeigt Ihnen, wie mächtig seine Kunst ist. Unabhängig von Ihrer Orientierung wollen Sie am Ende glauben, dass Sargent gefühlt hat, was Sie selbst fühlen. Das ist eigentlich ziemlich normal.

Seltsamerweise (oder vielleicht nicht so seltsam) denke ich, dass dies mehr über die Autoren aussagt als über Sargent (und vielleicht sogar über mich selbst). Da Sargent sich frei zwischen den Kulturen bewegte, wendet er sich an uns alle - Zigeuner wahrscheinlich, Juden, Schwule, Heteros, Könige, Bohèmiens, Italiener, Franzosen, Engländer, Amerikaner - was auch immer - wer auch immer - und vielleicht ist das das Beste, was man je über einen anderen sagen kann. - Und vielleicht sollte es auch so sein. Niemand verfolgt eine "Agenda", sondern hat nur den starken persönlichen Wunsch, zu erfahren, dass Sargents Werk durch die eigene Brille über die kleinen Freuden des Lebens zu ihnen "spricht". Olson und Ormond möchten Sargent wahrscheinlich als heterosexuell wahrnehmen. Bonetti und Fairbrother möchten ihn wahrscheinlich als einen neuen Schwulen sehen.